Themen:
Gedenkplakette zum 70jährigen Kirchenjubiläum mit Dokument der Sicht der NSDAP
Glocken
Baumaterialien Kristalle
Gläubigenstatistik
Das noch zu erbauende Portal der Kirche
Gedenkplakette zum 70jährigen Kirchenjubiläum 1938
"Patronale"
Interessante Sicht der NSDAP auf die Jubiläumsplakette
Aus: Brommer, Peter: Das Bistum Trier im Nationalsozialismus aus der Sicht von Partei und Staat, Mainz 2009 – Seite 542/543
DOK 229
70-jährige Jubiläumsfeier der katholischen Kirche in Arenberg Bericht der SD-Außenstelle Koblenz an den SD-Unterabschnitt Koblenz vom 2. Juni 1939
Überlieferung: Best. 662,6 Nr. 697 (paraphierter Durchschlag)
In der Kirche in Arenberg wurde Ende November 1938 bekanntgegeben, dass zum bevorstehenden Jubiläum der kath. Kirche in Arenberg (70-jähriges Bestehen) in Keramik hergestellte Plaketten zum Preise von 1,50 RMk pro Stück (angeblich-Selbstkostenpreis) verkauft würden. Wie die anschliessenden Ermittlungen1 ergeben haben, wurden die Plaketten von Haus zu Haus verkauft. Es wurden nur solche Familien aufgesucht, bei denen die bestimmte Gewähr gegeben war, dass sie zur zuverlässigen konfessionellen Richtung zählten.
Jubiläumsfeierlichkeiten wurden lediglich in der Kirche abgehalten. In der Öffentlichkeit konnten hierüber keine besonderen Wahrnehmungen gemacht werden. Ein Exemplar dieser Plaketten konnte erfasst werden und wurde vor einigen Wochen SS-U[nter]stu[rm]f[ührer] Heinrich zur Verfügung gestellt.
1 Die Ermittlungen stammen von Pg. F. O. (Arenberg), der vor dem 15.2.1939 der SD-Außenstelle Koblenz entsprechend berichtet hatte
Michael Pfeifer gibt noch diese Informationen:
Infos aus dem Auftragsbuch der Majolika-Manufaktu: Demnach sind von dem Arenberger Patronale
erstmals am 26.10.1938 50 Expl. zum Preis von 32,50 M an den Sankt-Georg-Verlag geliefert worden. Eine Nachlieferung von 130 Stück erfolgte am 6.12.38 für 84,50 M. Offenbar kamen die Reliefs gut
an.
Der St.-Georg-Verlag verkaufte die Patronalia fü 1-2 M an die Pfarreien, je nach Größe und Auflagenhöhe. Die Bemerkung zum "Selbstkostenpreis" ist also plausibel. Interessant wäre, die Rechnung
im Pfarrarchiv aufzustöbern!
Bemerkenswert, dass ein solcher Verkauf auch Gegenstand der NS-Beobachtung war. Man hatte den Sankt-Georg-Verlag recht schnell im Visier.
aus: Michael-Pfeifer.de
Clemens Theis schreibt dazu:
Pfarrer Joas, fünfter Nachfolger von Pfarrer Kraus, am 1. August 1921 in Arenberg eingeführt, weihte am 15. Dezember 1923 vier neue Glocken, da die alten im 1. Weltkrieg abgeliefert worden waren. Die Gussstahlfabrik zu Bochum lieferte die Glocken - diesmal Stahlglocken, weil für Bronzeglocken kein Geld vorhanden war. Die erforderlichen 650.000 Mark wurden zur Inflationszeit aufgebracht durch eine Sondersammlung, durch Kirchenkollekten und durch Verkauf von Eichen aus den Anlagen. Die Glockenstühle, angefertigt in der Bendorfer Maschinenfabrik, kosteten damals wegen der Inflation - schon 33 Millionen Mark!
Da aber im 2. Weltkrieg nur Bronzeglocken abgegeben werden mussten, hängen diese Stahlglocken von 1923 noch heute in den Arenberger Kirchtürmen: eine Cis-Glocke (602,5 kg), eine E-Glocke (1.124 kg), eine Fis-Glocke (899 kg) und die Gis-Glocke (602,5 kg).
Diese Glocken sind dem Herzen Jesu, der Gottesmutter sowie den bei den Kirchenpatronen St. Josef und St. Nikolaus geweiht.
Baumaterialien - Quarzkristalle
In der Bauzeit der Kirche (1856) konnte Pfarrer Kraus noch die Baumaterialien aus der näheren Umgebung beziehen.
Spätere Bauabschnitte besonders der Anlagen bedurften Materialien von weiter her.
Zu nennen sind da:
Greußen mit "Greußener Tuffsteine" /Sinterkalke
Drensteinfurt mit Kalkspat / Strontianit
Lintorf mit Kristallen aus dem dortigen Erzbergbau
Braubach mit Schlacken aus der "Alten Brachacker Hütte"
Schon früh bemüht sich Pfarrer Kraus darum, Kristalle zum Schmuck seiner Kirche zu erhalten. Dabei kommt er mit dem Benkasteler Apotheker Stöck in Verbindung, der ihm aus den Tunnelbauten für die Eisenbahn beidseitig entlang der Mosel Kristalle / Quarze besorgen kann.
Gläubigenstatistik Dekanat Vallendar
Das "Handbuch des Bisthums Trier " von 1901 (Seiten 246/247) gibt einen Einblick in die Einwohnerschaft des Ortes Arenberg
Das "Handbuch des Bistums Trier" von 1938 (Seite 751/752)
gibt den etwas späteren Einblick in die Einwohnerschaft und die Gebäude.
Nach Aussagen des Dechanten Matthias Joas besuchten jährlich 50 - 60.000 Pilger die Kirche.
Planung zum Portal der Kirche
Im hohen Alter plante Pfarrer Kraus offensichtlich noch eine Ergänzung der Kirche durch einen Architrav, den er "glücklicherweise" nicht mehr bauen konnte.
Interessant sind die eingeschobenen Gedanken zu den Sündern, dem Papsttum, den Juden und den Ketzern.
Sie stellen die Gedanken- und Gefühlswelt des 19. Jahrhunderts in anschaulicher Weise dar, ohne dass wir Heutige diese teilen oder auch nur akzeptieren können. Sie werfen ein bedenkenswertes Schlaglicht auf die Profan- und Kirchengeschichte, deren Wirkungen bis heute noch nachverfolgbar sind..
Das noch zu erbauende
Portal
Der Kirche zu Arenberg
Darstellend den
Triumph
der
heil. Kirche im Kreuze.
Eigenthum der Kirche.
Coblenz 1892
Buch- und Notendruckerei von Philpipp Werle
Der Triumph der hl. Kirche im Kreuze.
(S.3) Das aus Mangel an Mitteln noch nicht erbaute Portal der Pfarrkirche stellt in herrlicher und großartiger Gruppierung der Triumph der heiligen Kirche im Kreuze dar;
Es nimmt die ganze Vorderseite der Kirche ein, gezieret mit 23 Statuen in natürlicher Lebensgröße und mit Glasgemälden. Wie die Kirche selbst auf einem Felsen steht, so erhebt sich auch der Triumph über solchem.
Der Bau der drei Abstufungen, wovon die zwei unteren die Statuen der heiligen Apostel , die oberen aber Christus als Auferstandenen, Maria als Weib, das dem Drachen den Kopf zertritt, und das Bild der Kirche mit dem Kreuze.
Die Seitentheile enthalten unten die Statuen Darstellungen der Erzengel Michael und Raphael, darüber zwei Glasgemälde, Darstellungen aus dem Leben del hl. Franziskus von Assisi. Die vordere Seite hat etwas vorstehende und drei etwas zurückstehende Flächen. Die Wände des Triumphes bilden Ziegelsteine, den Sockel, die Gesimse und Ecken vulkanische Schlacke, die Nischen der Statuen zieren thüringer Tropfsteine. Er umschließt einen großen Raum, worauf theilweise das Marthyrium der Christen der ersten Jahrhunderte mit (S.4) betreffenden Leidenswerkzeugen dargestellt ist und wozu der Eingang in Mitte des Portals sich befindet, worüber auch die Worte zu lesen sind: “Der Triumph der heiligen Kirche im Kreuze.“
Der mittlere Theil enthält in einer Nische oberhalb des Einganges die Statuen des hl. Weltapostels Paulus und des hl. Bonifacius, Apostels von Deutschland. Der hl. Paulus ist dargestellt mit einem Schwerte und mit einer Briefrolle, enthaltend die Worte: Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt, im Uebrigen ist mir die Krone der Gerechtigkeit hinterlegt.“ (I Tim. 4 V 7,8)
Dieser Heilige, als Jude Saulus, als Christ Paulus genannt, ward ein Eiferer für das Christenthum, wie er solcher früher für das Judenthum war; doch hier gebrauchte er nicht wie bei den Juden das blutige Schwert der Lieblosigkeit, sondern das feurige Schwert der Liebe. Der Herr hat in verklärter Erscheinung ihn berufen zu seinem großen Werkzeuge, zum Weltapostel. Groß waren seine Eroberungen für Christus, er wandelte aber zugleich als Büßer auf dem Kreuzwege, in vielen Leiden, Drangsalen, Lebensgefahren, Mühen und Entbehrungen, verfolgt von Juden und Heiden, bis er endlich nach wiederholtem Schmachten im Kerker in Rom den Tod fand: er wurde mit dem Schwerte enthauptet, weshalb er auch dies Leidenswerkzeug in seiner Hand zeigt.
(S.5) O Sünder! Auch dir erscheint der Herr zu deiner Bekehrung, wenn auch nicht glorreich, wie dem Saulus vor Damaskus, so doch überaus liebreich am Kreuze, auch dir gilt sein Gebet: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun.“ (Luc 23 V.34) Verfolgst auch du nicht Jesum mit dem Schwerte, wie Saulus, so vielleicht doch durch Lieblosigkeit deine Mitchristen, welche Glieder des geistliche Leibes Jesu sind; jedenfalls hast du, o Sünder, durch deine Sünde an der Kreuzigung Jesu Theil genommen, denn auch für dich verblutete Er am Kreuze; mach den Engeln Freude durch deine Bekehrung und gib dem gekreuzigten Heiland den Trost, daß er nicht vergeblich für dich am Kreuze litt und starb. Lies die Worte des Apostels auf der Rolle, kämpfe auch du den guten Kampf als wahrer Gläubiger, und bewähre, daß du die Ankunft des Herrn lieb hast, Ihn nicht als Richter fürchtest, sondern wünschest, wie jener, aufgelöst und mit Christus, triumphierend über seine Feinde, vereinigt zu sein.
In Fulda ist ein Grab, an dem sich die Bischöfe Deutschlands zur Berathung über das Wohl ihrer Diöcesanen und zur Verherrlichung Gottes zu versammeln pflegen, dieses Grab umschließt die Gebeine des großen hl. Erzbischofs Bonifacius, des Apostels von Deutschland …..
(S.6) …
Jede der beiden Seitentheile enthält in zwei übereinander stehenden Nischen Statuen der hl. Apostel: in der ersten zur rechten Seite oben, die des Apostelfürsten Petrus und seines Bruders Andreas.
Der hl. Petrus, dieser höchste unter den Jüngern, der größte Lehrer, der das Ruder der römischen Kirche und des Glaubens führt und die (Seite 7) Oberherrschaft unter den Priestern hat (St. Jahannes Cassianus) dieses Haupt der Apostel, Fundament der Kirche und der Pförtner des Himmels (St. Augustians) der Stellevertreter Jesu bei dessen ganzer Herde, deren Hirt an Christi Statt (St. Fulgentius) , der zum Gipfel des apostolischen Hofes (St. Nitus) zum höchsten Gipfel menschlicher Würde erhoben wurde, umfaßt mit seinem linken Arme das umgekehrte Kreuz, dies Werkzeug seines Todes; in der rechten Hand zeigt er die Schlüssel des Himmels, gleichsam sprechend: Ich wurde am Kreuze gethötet, starb daran, wie der Meister, den ich in seiner Kirche vertrete; Seine Hände nahmen mich in den Himmel auf, doch in meinen Nachfolgern lebe ich auch hier fort mit den Schlüsseln des Himmels. Der hl. Leo der Große sagt: „ Die Stärke, welche Gott dem Petrus verlieh, stärkt auch seine Nachfolger. Derjenige, der ihn zum Fürsten über die ganze Kirche machte, wirkt auch hierzutage durch seine Nachfolger. Petrus ist der Primas aller Bischöfe, der durch den Mund der Päpste spricht. …
(S. 8) ….
Zur Seite der Statue des hl. Petrus steht die des hl. Andreas. Dieser Heilige hält hier im Bilde das Schragenkreuz, woran befestigt er nach langem Leiden starb, mit dem linken Arme an sein Herz, verkündend seine große Liebe dazu, das er in Liebe umfaßte, küßte um nicht mehr davon entfernt sein wollte. …
(S.9) …..
Unter vorgenannten Stauen stehen die der heiligen Apostel Philippus und Jacobus.
Der hl. Philippus empfängt als Greis das Kreuz mit Liebe. …
(S. 10) …..Den hl. Jakobus den Jüngeren, auch der Gerechte genannt, diesen großen Asceten, der weder Fleisch aß noch Wein trank, und alle freie Stunde bei Tag und Nacht auf den Knieen liegend, betend zubrachte. …
(S.11) …
… und ein Tuchwalker tödtete ihn mit einer Walkkeule: mit solcher ist er hier dargestellt und einen Stein in der Hand haltend. …
In der oberen Nische zur linken Seite stehen die Statuen des hl. Apostel Johannes und seines Bruders Jakobus. Johannes zeigt in seiner rechten Hand , an die Brust haltend,das ewige Evangelienbuch (Offenb. 11,6) …
(S. 12) ….
Der hl. Jakobus der Ältere, der erste der Apostel, welcher bis zum Blute kämpfte, er fiel auf dem Schlachtfelde, vom Schwerte des Feindes getötet ….
(S. 13) ….
Freudig stützt er sich daher mit den Händen auf das Schwert, das ihn tödtete.
Unter vorgenannten Statuen stehen in ähnlicher Nische die heiligen Apostel Batholomäus und Simon.
Der hl. Bartholomäus wurde mit dem Kopf nach unten am Kreuz befestigt, die haut vom ganzen Körper langsam abgezogen. …Daher die Darstellung mit dem Kreuz und einem Messer.
Oh, Sünder! Sollte dir bei Anblick dieses der Haut beruabten großen heiligennoch schwer fallen, den alten Menschen der Sünde anzulegenund den neuen Menschen, nach Jesu gestaltet, in Liebe anzuziehen? ….
(S. 14) ….
Der hl. Simon, der Eiferer für Gottes Ehre und der Menschen Heil. … Da sein Gegner seinen Geist nicht verdunkeln und die Liebe seines Herzens nicht erkalten konnte, zerrissen sie seine Leib mit einer Säge, daher seine Darstellung mit diesem Marterwerkeuge.
(S. 15) ….
Etwas mehr zurück schließt sich an jeder Seite der Schußteil an, wovon jeder zwei Statuen und zwar übereinander stehend hat.
Der Theil der rechten Seite hat die des hl. Matthäus und des hl. Judas, der zur linken Seite die des hl. Thomas und des hl Matthias.
Der hl. Matthäus wird dargestellt mit dem Evangelienbuch als Evangelist und mit einer Lanze, weil er bei Darbringung des hl. Meßopfers mit solcher durchbohrt wurde.
(S. 16) ….
Der hl. Judas, der Beherzte genannt, großer Eiferer gegen die Ketzer, diese größten Feinde der hl. Kirche, die gegen die Wahrheit ihrer Lehren stritten, und mit dem wahren Glauben den Gläubigen das ewige Glück zu rauben suchten. …
(S. 17) ….
Siehe zu, daß du bei den Versuchungen Satans triumphierest und so in deiner Todesstunde in das Reich des Triumphes aufgenommen werdest.
(S. 18) ….
Judas wurde getödtet durch das Beil, weshalb er hier auch mit einem Beile in der Hand dargestellt ist.
(S. 19) …
Der hl. Mathias, Sohn wohlhabender und gutgesinnter Eltern, wurde armer Jünger des Herrn in Liebe zu Gott und dem Göttlichen; … so daß er unter den 72 Jüngern durch Gottes Mitwirkung zum Apostel an Stelle des Judas, des Verräthers, gewählt wurde. ….
… wurde vom Hohenpriester Annas zum Steinigungstodt verurtheilt, und da er nach der Steinigung noch lebte, von einem Soldaten mit einem Beile enthauptet, weshalb auch er mit einem Beile in der Hand dargestellt ist.
(S. 20) ….
Jesus der Auferstandene
Oben, zur rechten Seite des Triumphes schwebt Christus über dem Grabe mit der Siegesfahne der Auferstehung worauf die Worte (Offenb. 1,18) stehen: “Ich war todt und siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
Er zeigt in der rechten Hand diese Schlüssel. Zur rechten Hand hinter Ihm steht ein Engel mit dem vom Grabe weggenommenen Steine. …
(S. 21) …
Wie groß, o Mensch! Stehest du da! Ein Gottmensch gab sein Leben um dein Leben zu retten, gab sein heiliges Blut, dich von allen Sünden abzuwaschen.
(S. 22) …
Steh auf, o Sünder! Vom Tode der Seele, fliehe unter die Siegesfahne Jesu und feiere mit Ihm den Triumph über den ewigen Tod, damit du dich mit Jesus des ewigen Triumphes im Himmel erfreuest!
Zur linken Seite steht
Maria, die heiligste Jungfrau.
Sie ist das von Gott selbst den ersten Menschen im Paradiese nach deren Sündenfall verheißenen Weib, welches der Schlange, dem Teufel, der jene zur Sünde verführte, den Kopf zertreten, dessen Macht brechen sollte. Sie trat der Schlange auf den Kopf, diese lässt fallen den Apfel der Verführung; das Weib aber zeigt auf das Kreuz der Erlösung mit der Rechten, sowie sie mit der Linken verächtlich gegen die Schlage zeigt; hinter ihr zur Seite steht ein Engel mit dem vom Herrn erhaltenen Schlüssel der Hölle und einer Kette, Zeichen der Gefangenschaft Satans. Vor der Schlange befindet sich eine Öffnung zum Abgrunde
(S. 23) der Hölle, in welchen sie sich zu stürzen beginnt. ….
Weib mit dem Kreuze.
Siehe die Kirche im Bilde eines Weibes als Braut Christi, mit Ihm im Kreuze der Erlösung vermählt. Sie ist Mutter der Gläubigen, diese sind ihre Kinder, …
(S. 26) …
Beide Seitentheile des Triumphes entsprechen der Vorderseite, in Mitte derselben ist eine Nische mit der Statue eines Erzengels: an der Südseite die des hl. Michael. An der nördlichen die des hl. Raphael.
(S. 28) …
Oberhalb der Engelstatuen sind Glasgemälde, worin die Stigmatisation des seraphischen Heiligen (Franziskus) und dessen Umarmung durch Jesus vom Kreuze herab dargestellt ist. …
(S. 29)
Mit Flügeln eines Seraphs neigt sich Jesus am Kreuze zu ihm, seine Wundmale und Schmerzen am Kreuze ihm mittheilend; …
(S. 30) ….
Die beiden Kirchentüren stehen in Verbindung mit dem Triumphe; sie sind umgeben mit vulkanischen (S. 31) Schlacken in dreifacher Wölbung; worüber die Statuen der beiden Kirchenpatrone: des hl. Joseph mit dem Jesuskindlein, und des hl. Nikolaus, welcher als besonderer Beschützer der Pfarrgemeinde verehrt wird. Jedes der beiden Bilder schützt ein Baldachin von Thüringer Tropfstein.
Das Innere des Portals.
Dies stellt dar ein Amphitheater als Leidensstätte der ersten Christen. Den Theil nach der Kirche hin bilden die Zwinger der wilden Thiere; denen man die Christen Preis gab. Jeder ist vorn versehen mit einem Eisengitter, welches in die Höhe gezogen wurde, wenn man ein Thier herauslassen wollte: so wurde schon der hl. Bischof Ignatius und nachher Zahllose dieser Marter ausgesetzt.
An der Seite am Eingang befindet sich der Platz für die Schauer. Die vordere Hälfte ist überwölbt, die andere unter freiem Himmel. In diesem Raume sind aufgestellt die Marterwerkzeuge, womit man die Gläubigen peinigte, sie dadurch zum Abfalle vom Glauben zu bringen;
- Es folgen Beschreibungen von Folterungen und Folterwerkzeugen der verschiedensten Frauen und Männer, die zu den Heiligen gezählt werden:
Hl. Vitalis - Hl. Juliana – Hl. Catharina von Alexandria – Hl. Priester Lucian – Hl. Romanus – Hl. Dorotheus – Hl. Gorgonius – Hl. Bartholomäus – Hl. Mahanes – Hl. Cosmas – Hl. Damian – Hl. Sebastian – Hl. Simon – Hl. Stefanus – Hl. Apostel Barnabas – Hl. Onesimus – Hl. Ambrosius – Hl.Sina – Hl. Tranquilinus – Hl. Theodor – Bekenner Cresuas, Julian, Remesius, Primitivus, Justinus, Stacteus – Hl. Juliana – Hl. Zoe – Hl. Andronicus – Hl. Bischof Timoteus – Justin und seine Gefährten – Hl. Soldaten Bonosus und Maximilianus – Sohn der hl. Felicitas – Hl. Felicitas - Söhne des Eusebius: Mestabus, Zenon,Nestor – Hl. Bischof Blasius – Hl. Quirinius – Hl. Bischof Simeon – Hl. Phuficius – Hl. Bischog Saturnin – Hl. Evangelist Marcus – Hl. Hypolitus – Hl. Arcadius – Hl. Magd Tharba – Hl. Eugenius – Hl. Qurin – Hl. Florian – Hl. Sabas – Hl. Jungfrau Theodosia – Hl. Apphianus – Hl. Jüngling Ulpianus – Hl. Julian aus Cilicien – Bekenner Abraham – 130 Bekenner in Ägypten – Hl. Tarachus – Hl. Probus – Bekennerin Margaretha – Hl. Theonilla – Hl. Afra – Hl. Polycarp – Alexanter und Eventius – Hl. Bonifazius – hochheilige Vitus, Modestus, Crescentia – Hl. Jonas – Hl. Barachisius – Hl. Biscchof Philipp – Hl. Agatha – Hl. Teodot – Hl. Pionius – Hl. Eulalia – Hl. Thimotheus – Hl. Laurentius – Hl. Petrus, Dorotheus, Gorgonius – Hl. Diakon Vincentius – Hl. Attalus – Hl. Blandina – Soldaten Julian, Chonion -
(S. 39)
Schrecklich wütheten die Juden und Heiden gegen die Kirche Gottes, sie zu vernichten. Den Juden war Christus ein Aergenis, weil er nicht in irdischer Pracht erschien und als Eroberer sie zum Volke der Welt machte. Den Heiden war Er in seiner Religion Thorheit, weil Er am Kreuze wie ein Verbrecher starb, ihre Götzen und Götzendienst verwarf, und auch seine ernsten Lehren ihren sinnlichen Neigungen widersprachen.
Größere Feinde der Kirche jedoch traten in den Ketzern auf, die da Christen waren, aber den wahren Glauben verließen und sich selbst eine Religion nach ihrem stolzen und sündhaften Herzen machten. … Doch alle Ketzer, so viele ihrer auch waren, vermochten nichts gegen die Kirche: der Schutz Gottes ist ihr versprochen bis an das Ende der Welt, und dieser Schutz ist allmächtig. …
(S. 46 ) …
Am Schluss der Kämpfe und Leiden der Gläubigen auf Erden wird am Himmel das Kreuz erscheinen als Siegeszeichen über den Teufel und seinen Anhang auf Erden, es werden wehklagen die Schuldbeladenen, aber frohlocken die siegreich gekämpft haben. Und es wird erscheinen Jesus, der Gekreuzigte, als Richter der bösen Geister und aller Menschen.
Die für ihn gelebt haben, werden eingehen in seine Freuden der Ewigkeit, alle Anderen aber stürzen in die ewigen Qualen der Hölle.
Bewundere so den Triumph der hl. Kirche im Kreuze und mache dich dessen theilhaftig.