Schule - Kindergarten - Übrige Straßen

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Kindergarten



Übrige Straßen


Am Bienenstock
Die Straße „Am Bienenstock“ ist ein Privatweg, der diesen Namen erst im Zuge der Eingemeindung nach Koblenz 1970 erhielt. Die Bezeichnung verweist wohl auf Bienenstöcke, die sich einst in der Nähe befanden. Da der Weg an die Gärten und Streuobstwiesen des Klosters der Dominikanerinnen in Arenberg grenzt und darüber hinaus dort seit vielen Jahren auch eine Imkerei ansässig ist, scheint der Name passend.

Perschbach, Hans-Rudolf: 1100 Jahre Immendorf. 880-1980, Koblenz-Neuendorf 1980, S. 27; Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 463.


Am Kalmen
Der Straßenname geht wahrscheinlich auf eine alte Flurbezeichnung zurück. „Kalme(n)“ bedeutet nach dem Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache meteorologisch „Windstille“. Tatsächlich lag die Flur „Kalmen“ in einer windgeschützten Tallage. Die heutige Straße liegt ein wenig oberhalb der genannten Flur. Der Name könnte aber auch von der Heilpflanze „Kalmus“ („Acorus calamus“) herrühren. Diese Pflanze wächst als Röhrichtpflanze in sumpfigen Gebieten. Da der Kalmen früher das Wasser aus dem Kloster bzw. aus dem Arenberger Waldsportplatz offen in den Immendorfer Bach ableitete, wäre auch dies eine plausible Erklärung. Heute erfolgt diese Wasserableitung über einen Stollen unter dem Kloster her.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 463.


Auf der Bitz
Diese Straße hieß bis 1969 „Am Vogelsang“. Die Bezeichnung „Auf der Bitz“ geht auf eine häufige alte Flurbezeichnung (Bedeutung siehe „Bitzenweg“) zurück, die auf eine Wiese in der Nähe eines Dorfes oder (Wohn-)Hauses hinweist. Tatsächlich zeigt eine alte Karte von 1911 an dieser Stelle eine Streuobstwiese.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 463.


Auf der Mohl
Der Straßenname geht möglicherweise auf die alte Flurbezeichnung „Mohl“ = „Mulde“ zurück. Die Bezeichnung könnte aber auch an „Mühle“ angelehnt sein. Da es früher in den Dörfern vielfach wasser- oder windgetriebene Mühlen gab, um Getreide oder Ölfrüchte zu mahlen, und Immendorf seit jeher landwirtschaftlich geprägt war, scheint eine Flurbezeichnung mit Hinweis auf eine Mühle durchaus plausibel.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 463.


Auf’m Dörnchen
Alte Flurbezeichnung, möglicherweise angelehnt an einen ehemals dornigen Bewuchs des Geländes. Heute liegt auf dem Dörnchen der wohl schönste Koblenzer Sportplatz u. a. wegen seiner herrlichen Aussicht über das Koblenz-Neuwieder Becken und weit in Hunsrück, Eifel und Westerwald hinein. 


Auf’m Roth
Dabei handelt es sich um eine alte Flurbezeichnung, die möglicherweise von „Rodung“ abgeleitet wird und auf gerodetes Land hinweist, denn eine Karte von 1810 zeigt dort noch ein Waldstück.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 463.


Bitzenweg
ein Weg, der durch einen ehemaligen Baum-oder Obstgarten (heute eher eine „Streuobstwiese“ genannt) eines Dorfes oder einer Gemeinde führt. Nach dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm (Leipzig 1854–1961), dort die Schreibweise „pitzenweg“ in Anlehnung an die althochdeutsche Schreibweise „pizûni“ für „eingefriedeter Ort“, „Obstgarten“


Fuhrweg
Der „Fuhrweg“ war einst ein Feldweg, über den man vom Rhein über Urbar und das Mallendarer Bachtal (Dötschmühle) nach Immendorf gelangte. In alter Zeit nutzten meist landwirtschaftliche Fahrzeuge diesen Weg, der lange Zeit unbefestigt blieb. In den 1950er/60er Jahren befuhren ihn aber auch viele schwere Lastkraftwagen, die die Kiesausbeute aus den Feldern am Wingert (Flurbezeichnung „In den Weingärten“) abtransportierten. Seit den 1960er Jahren wurde der Fuhrweg verstärkt mit Wohnhäusern bebaut und asphaltiert.

Im hinteren Teil des Fuhrwegs steht auch heute noch mitten in Wiesen und Feldern ein kleines Heiligenhäuschen aus dem Jahr 1909 (restauriert 2004), das ein früheres Heiligenhäuschen ersetzt haben soll, das wiederum als Erfüllung eines Gelübdes aus der Zeit einer Pestepidemie (vermutlich im 16. Jahrhundert) errichtet worden war. Das eisenumrahmte verwitterte Steinkreuzchen auf dem Dachfirst des Heiligenhäuschens auf dem nebenstehenden Foto soll noch jenes von dem ersten Heiligenhäuschen sein. Leider ist es bei einer mutwilligen Zerstörung 2004 verloren gegangen und wurde durch das jetzige ersetzt. Nach Erinnerungen alter Immendorfer wurden früher im Marienmonat Mai sonntags abends Maiandachten an dem Heiligenhäuschen im Fuhrweg gehalten, um den Schutz der Gottesmutter für das Dorf und die Felder zu erflehen. Auch Bittprozessionen mit dem gleichen Anliegen sollen das Heiligenhäuschen zum Ziel gehabt haben.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 464; Schüler, Heinz: Wegekreuze und Heiligenhäuschen im Stadtkreis Koblenz, Koblenz 1977.


Im Wiesengrund

Vor der Eingemeindung nach Koblenz 1970 hieß diese Straße „Wiesenweg“, im Ortsjargon auch „Backesbach“ und in der Verlängerung zum Fuhrweg hin „Backespädche“ genannt.
Der heutige Name beschreibt, wie schon beim Wiesenweg, die idyllische Lage der kleinen Straße. Den Straßennamen „Wiesenweg“ gab es aber bereits in Koblenz-Lützel, daher musste er bei der Eingemeindung Immendorfs ersetzt werden.
Die frühere Bezeichnung „Backesbach“ weist auf das alte Backhaus (Backes) und einen kleinen Bach  hin – beides befand sich in unmittelbarer Nähe (siehe auch „Quellenweg“). Auch die Verlängerung der Straße zum Fuhrweg hin, „Backespädche“ genannt, umfasst den Weg zum örtlichen Backhaus.

Perschbach, Hans-Rudolf: 1100 Jahre Immendorf. 880-1980, Koblenz-Neuendorf 1980, S. 27


Kettengarten
Alte Flurbezeichnung. Die ehemals hier gelegenen Streuobstwiesen wurden ab etwa dem Jahr 2000 bebaut. Um das neu entstandene Siedlungsgebiet herum zieht sich eine große Ausgleichsfläche und weitere Wiesen, die das landschaftstypische Bild der Streuobstwiesen zeigen.


Kirchwiese 
Vor der Eingemeindung nach Koblenz 1970 hieß diese Straße „Jahnstraße“, benannt nach „Turnvater Jahn“ (1778 -1852), denn an der Einmündung der Straße in den Bitzenweg stand von 1913 bis 1975 die Immendorfer Turnhalle (siehe Foto). Da es in Koblenz bereits eine Jahnstraße auf dem Oberwerth gab, musste der Name in Immendorf verändert werden. Die Bezeichnung „Kirchwiese“ geht auf eine alte Flurbezeichnung zurück, die auf ehemaligen Besitz der Kirche schließen lässt.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 464; Perschbach, Hans-Rudolf: 1100 Jahre Immendorf. 880-1980, Koblenz-Neuendorf 1980, S. 27.


Kunzenborn
Alte Flurbezeichnung, die möglicherweise auf das Vorhandensein einer Quelle schließen lässt. Kunze(n) dürfte ein Personenname sein. 


Mehrbachweg 
Wirtschaftsweg von der Schloßhofstraße abwärts zum Mehrbach, zum Immendorfer Bach, in die „Masuren“ und zur „Kolumbusbrücke“. Wanderweg zwischen Immendorf und dem Gewerbegebiet In den Sieben Morgen zwischen Arenberg, Immendorf, Urbar und Niederberg, der als Zubringer zum Rheinsteig in Richtung Festung Ehrenbreitstein ausgewiesen ist.


Quellenweg 
Vor der Eingemeindung nach Koblenz 1970 hieß diese Straße „Brunnenstraße“, im Ortsjargon auch „Burgass“ genannt. Immendorf besaß von jeher etliche ungefasste Quellen, deren Wasser mal mehr, mal weniger sprudelten und vor der Kanalisierung der Immendorfer Straßen einfach durch die Straßenrinnen abflossen. Auch im „Quellenweg“ gab es eine Quelle, die durch eine Rinne in freies Gelände abgeleitet wurde.

Perschbach, Hans-Rudolf: 1100 Jahre Immendorf. 880-1980, Koblenz-Neuendorf 1980, S. 27.


Reuschweg
Der Straßenname geht auf die alte Flurbezeichnung „im Reusch“ (nach dem Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache aus dem Mittelhochdeutschen „Rusche“ = „Binsen“) zurück. Tatsächlich ist der Boden im oberen Reuschweg an vielen Stellen so wasserundurchlässig, dass sich nach Regen- oder Schneeperioden an manchen Stellen in den Wiesen kleine Seen bilden, um die Feuchtgräser (Binsen) wachsen. Vielleicht ist der Name aber auch von „Rutsche“ abgeleitet und weist auf den alten Steinbruch in der Nähe des Weges hin. Eine weitere Deutungsmöglichkeit ist Reusch = Ross = Rausch = steiniger Hang, also da, wo gerastet wurde.

Liessem, Udo: Koblenzer Straßennamen, in: 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel, S. 416-466, hier S. 464.